Die Osterfeiertage waren die reine Wohltat – ich hoffe, Ihr habt die sonnigen Tage ebenso genossen wie ich.
Davor waren meine Wochen sehr dicht, ein Termin reihte sich an den anderen: Die eigenen beruflichen Projekte, die Aktivitäten der Kinder, die Aufgaben im Haushalt, sogar Verabredungen oder Telefonate mit Freunden oder Zeit mit meinem Mann… – alles wurde eine einzige lange To Do-Liste.
Wenn ich das eine Weile mache, erschöpft sich ganz still und leise etwas in mir, die Freude schwindet, ich werde müde und dann irgendwann gereizt und unzufrieden. Was ich dann brauche, habe ich erst über die Jahre verstanden: Mich immer wieder der Frage zuzuwenden, was mein Beitrag in dieser Welt ist.
Die Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin Martha Graham hat das so ausgedrückt:
„Es gibt eine Vitalität, eine Lebenskraft, eine Energie, eine Anregung, die durch dich in Handlung umgesetzt wird. Und da es dich über alle Zeit hinweg nur einmal gibt, ist dieser Ausdruck einzigartig. Wenn du ihn blockierst, wird er niemals existieren durch ein anderes Medium, und wird verloren sein. Die Welt wird ihn nicht haben. Es ist nicht deine Aufgabe, zu entscheiden, wie gut er ist oder wie wertvoll noch wie er im Vergleich ist mit anderen Ausdrücken. Es ist deine Aufgabe, ihn als deinen zu halten, klar und direkt, und den Kanal offen zu halten.“
Wenn ich mit dieser Frage verbunden bin, bekommt mein Leben wieder mehr Ausrichtung. Ich erinnere mich daran, wofür ich meine Lebenskraft und -zeit wirklich einsetzen will und kann klare Entscheidungen treffen. Und ich fühle mich im Alltag getragen von Inspiration.
Ganz praktisch gibt es viele Wege, um diesen Kontakt herzustellen. Eine Auszeit mit einer Tasse Tee, ein Spaziergang in der Natur, in Stille meditieren mit der Frage „Was ist mein Geschenk an die Welt?“ oder darüber nachsinnen und träumen (ohne gezielte Anstrengung). Eine Hilfe dafür habe ich lustigerweise im Marketingbereich gefunden, den bekannten „Golden Circle“. Ich zeichne ihn mir auf ein großes Blatt Papier. Im größten Kreis steht „Was?“, im zweiten Kreis steht „Wie?“ und im dritten Kreis steht „Warum?“
Ich fange gern mit dem zweiten Kreis an – da schreibe ich meine eigenen Stärken, Kompetenzen und Fähigkeiten hinein. Den Innenkreis zu füllen braucht etwas mehr Zeit, er gibt die Antwort auf die Frage, warum Du morgens aufstehst. Was ist Dein einzigartiger Beitrag in dieser Welt? Wo geht die Sehnsucht Deines Herzens hin? Was ist Dein Ruf oder Deine Berufung hier? Im dritten Kreis steht das, was ich für in Verbindung mit diesem Ruf im Moment konkret tue, meine Vorhaben oder Projekte. Und – besonders lohnend – auf die Fläche des Papiers außen um den Kreis schreibe ich das, was ich nicht mehr tun oder loslassen möchte.
Falls Du das selbst ausprobierst, freue ich mich, wenn Du Deine Erfahrung damit mit mir teilst!
Viel frühlingshafte Inspiration und Erkenntnis wünsche ich Dir mit herzlichen Grüßen,
Daniela